AOC Agon Pro AG274QXM im Test

Hier schauen wir uns im Test den AOC Agon Pro AG274QXM, einen 27 Zoll Gaming Monitor mit QHD-Auflösung sowie 170Hz.

AOC Agon Pro AG274QXM Test

  • Bildschirmgröße : 27 Zoll
  • Auflösung: 2560 x 1440 px
  • Bildrate: 170Hz
  • Panel: Mini LED IPS

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Es war nie einfach, einen Monitor mit HDR-Fähigkeiten zu finden, zumindest nicht zu einem günstigen Preis, der in erster Linie für Videospiele gedacht ist. Die MiniLED bietet den Herstellern nun diese Möglichkeit, und das zu einem Preis, der zwar immer noch hoch ist, aber in den kommenden Monaten und Jahren schrittweise sinken wird. Der AOC Agon Pro AG274QXM ist ein 27-Zoll-IPS-Bildschirm mit 576 lokalen Dimmzonen und Tausenden von Minileds, der das Potenzial hat, einen neuen Meilenstein auf dem Markt zu setzen, indem er so wenig wie möglich an Leistung und Bildqualität, einschließlich HDR, einbüßt.

In einem kurzen Überblick

Positiv

  • Hervorragende Leistung in HDR
  •     Gutes Local Dimming bei HDR
  •     Rekordverdächtige Spitzenlichtleistung
  •     Input Lag und Reaktionsfähigkeit des Panels

Negativ

  •     Sehr energiehungrig
  •     RGB-Beleuchtung, die es etwas übertreibt
  •     Kein sRGB-Modus oder Local Dimming bei SDR
  •     Schlechter Kontrast
  •     Klobiger Standfuß

Testbericht AOC Agon Pro AG274QXM: Ein hervorragender MiniLED-Monitor für HDR-Spiele

AOC Agon Pro AG274QXM im Test 27 Zoll
Die MiniLED-Technologie wurde von den Herstellern von Monitoren schnell übernommen. Zwar ist die MiniLED-Technologie derzeit noch auf teure Modelle beschränkt, doch sie verspricht eine deutlich bessere HDR-Unterstützung. Wie sieht es damit wirklich aus? Der Test des AOC Agon Pro, des ersten MiniLED-Monitors von AOC, gibt die Antwort.

Design

RGB in Hülle und Fülle

AOC geht bei Design und Ästhetik nicht zimperlich vor. Die Vorderseite des Bildschirms scheint zwar schlicht zu sein, aber das ist nur der Schein. Der Standfuß spielt mit den Farben und hat eine schwarz gefärbte Metallbasis, während das Handgelenk (praktisch zum Anheben des Bildschirms) und sein Befestigungssystem die rote Farbe der Marke aufgreifen.

Ansonsten profitiert man von dünnen Rändern auf drei Seiten, einem unteren Rand, der zur Abwechslung etwas dicker ist, und einer Verarbeitung, die im Großen und Ganzen Qualität ausstrahlt.

Der Bildschirm scheint in der Tat mit seiner Metallhalterung besonders robust zu sein, die Kunststoffe auf der Rückseite sind durch und durch klassisch und scheinen von guter Qualität zu sein. Nur die ausziehbare Kopfhörerhalterung auf der linken Seite erscheint uns etwas zerbrechlich, zumal man etwas Mühe hat, sie aus- und einzuklappen.

Anpassung

Der AOC Agon Pro AG274QXM ist ein ergonomisches Modell mit einer Höhenverstellbarkeit von 12 cm, einer Drehung um 20° nach links und rechts, einem Neigungswinkel von -3° bis +21° und der Möglichkeit, in das Pivotformat zu wechseln.

Standfuß

Der Standfuß ist zwar aufgrund seiner Verarbeitungsqualität und Robustheit hervorragend, wird aber bei der Aufstellung des Bildschirms auf unserem Schreibtisch zu einer klaren Schwachstelle. Mit einer Tiefe von über 350 mm nimmt er viel Platz ein und behindert manchmal unsere Mausbewegungen. Ein rudimentäres Kabeldurchführungssystem verlängert die Rückseite und dient als dritter Stützpunkt für den Ständer.

Bedienung

Die Software-Ergonomie ist auch nicht viel besser, da der Joystick aufgrund seiner Ungenauigkeit und der nicht immer beachteten Klicks nicht sehr angenehm zu bedienen ist. Dies macht die Navigation durch die Menüs schwierig, zumal die OSD-Benutzeroberfläche klein ist. Man gewöhnt sich schließlich daran, aber die Bedienung ist eher nervig als alles andere, wenn man näher an den Bildschirm herangehen muss, um eine gute Sicht auf das OSD zu haben, und drei Mal hintereinander klicken muss, um eine Aktion zu bestätigen. Zum Glück gibt es eine Fernbedienung, die den Joystick überflüssig macht und die Navigation erheblich vereinfacht.
AOC Agon Pro AG274QXM im Test 27 Zoll

Anschlüsse

Der AOC Agon Pro AG274QXM bietet eine Vielzahl von Anschlüssen, die die meisten Bedürfnisse abdecken. Das einzige, was wir bedauern, ist die Entscheidung, zwei HDMI 2.0-Eingänge und nicht nur einen HDMI 2.1-Eingang anzubieten. Das ist schade für Konsolenspieler, die einen solchen Monitor zum Spielen nutzen möchten. Die Xbox Series S und X werden daher auf 2560 x 1440 Pixel bei 120 Hz und die PS5 auf 1920 x 1080 Pixel bei 120 Hz beschränkt sein.

Ansonsten bietet der Bildschirm einen DisplayPort 1.4 und einen USB-C-Anschluss, der bis zu 65 Watt auflädt, was für den Betrieb eines Laptops ausreicht, aber für leistungsstärkere Laptops etwas knapp bemessen ist. Es gibt drei USB 3.0-Anschlüsse und einen USB-B-Anschluss, um die Fernbedienung anzuschließen.

Sound

Im Audiobereich gibt es zwei 3,5-mm-Klinkenanschlüsse, d. h. einen Kopfhörerausgang und einen Mikrofoneingang. Der Monitor verfügt über zwei 5-W-Lautsprecher, die für die Wiedergabe von Systemgeräuschen ausreichen, aber auch für den gelegentlichen Gebrauch.

Performance

Es gibt keinen Grund, sich über diesen Monitor in Bezug auf Leistung und Reaktionsfähigkeit zu beschweren. Die Refresh-Rate von 170 Hz mag für manche etwas zu niedrig erscheinen, vor allem, da es Referenzen gibt, die mit 240 Hz oder sogar 360 Hz übertreiben. In Wirklichkeit sind die 170 Hz, die dieser Monitor bietet, bereits ein ausgezeichneter Kompromiss für eine flüssige Darstellung. Die Reaktionszeit und der Input Lag sind zwei wichtige Elemente für das Gaming und letztendlich für den Wettbewerb.

Das IPS-Panel des Agon Pro AG274QXM hat in diesem Punkt gute Argumente. Wir konnten insbesondere relativ schnelle Pixelübergänge feststellen, die jedoch nicht ausreichen, um bei den Standardeinstellungen des Monitors jegliche Ghosting-Effekte zu beseitigen. Um die Bewegungsunschärfe in schnellen Szenen zu unterdrücken, muss der Overdrive aktiviert werden. Die Einstellung des Overdrive ist jedoch schwierig, da sie das Gegenteil bewirken kann, nämlich Reverse Ghosting. Wir haben einen guten Kompromiss gefunden, indem wir die Overdrive-Option „Medium“ gewählt haben, da das Reverse Ghosting bei ausgeschaltetem Overdrive fast genauso stark ist wie das Ghosting.

Unsere Messungen des Input Lags sind hervorragend, der Monitor hat einen Input Lag von nur 8,9 ms, also weniger als ein Bild Verzögerung im Vergleich zu einer 60 Hz Quelle. Allerdings gibt es im OSD eine Option „Low Input Lag“. Diese ist standardmäßig aktiviert, wenn sie deaktiviert ist, steigt die Verzögerung auf 40 ms an.

Schließlich haben wir keine Probleme mit der variablen Synchronisation festgestellt, die zwischen 48 und 170 Hz arbeitet, sowohl mit Nvidia G-Sync mit unserer RTX 3080 FE als auch mit AMD FreeSync mit dem ROG XG Mobile und seiner RX 6850M. Der Bildschirm ist zwar nicht offiziell G-Sync-zertifiziert, aber das bedeutet nicht, dass er nicht voll kompatibel ist. Die Quad-HD-Auflösung des Monitors erfordert eine solide Konfiguration, um Ihre Spiele unter guten Bedingungen laufen zu lassen, und ist noch weit von 4K UHD entfernt.
AOC Agon Pro AG274QXM im Test 27 Zoll

Bildqualität

Der AOC-Monitor zeigt gute Leistungen bei HDR, wie wir gleich sehen werden. Es gibt jedoch einiges zu bemängeln, was sein IPS-Panel, seine Farbwiedergabe, seine MiniLED-Hintergrundbeleuchtung und schließlich seine SDR-Fähigkeiten betrifft.

Der Kontrast ist mit 920:1 unterdurchschnittlich für ein IPS-Panel. Das ist nicht wirklich überraschend, denn wir wissen, dass IPS-Panels keine tiefen Schwarztöne erzeugen können. Hier hilft die Mini-LED-Hintergrundbeleuchtung wahrscheinlich nicht, einen besseren Kontrast zu erzielen. Die Blickwinkel sind hingegen gut, ebenso wie die Helligkeit bei SDR, die an ihrem höchsten Punkt 716,4 cd/m² beträgt. Das bedeutet, dass der Bildschirm je nach Helligkeitseinstellung schnell anstrengend für die Augen werden kann, vor allem wenn Sie auf Webseiten surfen oder Software verwenden, bei der es nicht möglich ist, einen dunklen Modus zu aktivieren. Auf der anderen Seite verleiht es dem Bild eine echte Dynamik und lässt uns den schlechten Kontrast des Bildschirms vergessen, außer in den dunkelsten Szenen.

Solltest du dich für einen 27 Zoll Monitor mit HDMI 2.1 samt 4K-Display interessieren, dann ist beispielsweise das Asus TUF Gaming VG28UQL1A etwas für dich.

Einzelheiten zum Display

Bei SDR gibt es zwei weitere Einschränkungen. Erstens werden die Farben mit einer gewissen Sättigung angezeigt, da es keinen Modus gibt, um den sRGB-Farbraum festzulegen. Die Farbtemperatur ist mit einer Messung von 6.151 K zu warm und wird viel zu kalt, wenn man versucht, sie über das OSD anzupassen. Die Gammakurve folgt fast perfekt der Referenzkurve, während die Grauskala relativ genau ist. Trotz eines durchschnittlichen Delta-E-Werts von 2,72 muss man sich mit deutlichen Farbabweichungen bei Rot, Grün und Blau und einem Delta-E-Wert von 6,55 an seinem Höchstwert auseinandersetzen. Ein letzter Punkt, der bei SDR hervorzuheben ist: Es gibt keine Option für Local Dimming. Mit anderen Worten: Die MiniLED-Hintergrundbeleuchtung bringt einen sehr starken Helligkeitsboost, aber man profitiert nicht von ihrer großen Anzahl an Zonen in SDR.

Bei HDR sind die Dinge anders. Alle Optionen für Bildanpassungen sind ausgegraut, sobald HDR aktiviert ist, und wir haben Zugriff auf mehrere voreingestellte HDR-Modi. Wir haben den DisplayHDR-Modus als besten Kompromiss zwischen Helligkeit und Farbgenauigkeit bewertet. Die EOTF-Kurve wird nicht mit großer Genauigkeit verfolgt, dafür bricht die Helligkeit hier für einen Gaming-Monitor alle Rekorde.

Der Spitzenwert liegt bei 1.208 cd/m² in einem 10%-Fenster und steigt bis auf 1.351,94 cd/m² in einem vollflächigen Fenster, wie Sie auf unserem Screenshot sehen können. In Bezug auf die Farbgenauigkeit liegt das durchschnittliche Delta E bei 4,13. Allerdings muss man dies aufgrund einer Messung, die uns bei Weiß ungenau erscheint, relativieren, was zweifellos auf die inhärenten Beschränkungen unserer Sonde zurückzuführen ist. Die WCG-Räume werden bei HDR weitgehend abgedeckt, insbesondere mit 98,37 % des DCI-P3-Raums und 84,75 des Rec. 2020-Raums, was für einen Monitor hervorragende Werte sind.

Es ist klar, dass die HDR-Leistung dieses Monitors fantastisch ist. Die Bilddynamik bei Spielen ist hervorragend und die Blooming-Effekte sind im Vergleich zu herkömmlichen Monitoren sehr gering. Wenn man die Maus über einen schwarzen Hintergrund bewegt, sieht man zwar, dass die Hintergrundbeleuchtung eingeschaltet wird, aber sie ist klein genug, um das Spielgeschehen nicht wesentlich zu beeinträchtigen. In diesem Punkt ist nur OLED zu besseren Leistungen fähig. Schließlich zeigte unser Testexemplar keine Anzeichen von IPS Glow oder anderen Lichtaustritten.
27 Zoll Gaming Monitor

Fazit zum AOC Agon Pro AG274QXM Test

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AOC liefert mit seinem ersten MiniLED-Monitor ein gutes Produkt. Der Monitor verfügt über zm einen über atemberaubende HDR-Fähigkeiten. Des Weiteren gibt es eine rekordverdächtige Spitzenhelligkeit für ein brillantes Bild mit lebendigen Farben, was sowohl für HDR als auch für SDR gilt. Die QHD-Auflösung auf 27 Zoll ist ebenfalls sehr komfortabel und bietet eine gute Pixeldichte, während wir mit der Leistung des Monitors, dem niedrigen Input Lag und der Reaktionsfähigkeit recht zufrieden sind. Es gibt aber auch Probleme mit dem Ghosting, das selbst für hartgesottene Spieler ein Problem darstellen kann, aber mit der Overdrive-Einstellung lässt sich das Ghosting bis zu einem gewissen Grad unterdrücken.

Der Monitor ist auch in einigen anderen Punkten störend, wie z. B. dem Standfuß, der viel zu viel Platz beansprucht, oder dem wenig intuitiven OSD und dem unbeholfenen Joystick. Am bedauerlichsten ist jedoch das eingeschränkte SDR-Management, bei dem weder das beeindruckende Local Dimming des Monitors noch der sRGB-Modus genutzt werden können, der für eine 100%ige Abdeckung und nicht darüber hinaus relevant wäre. Die daraus resultierende Farbsättigung wird Spieler wahrscheinlich nicht stören, ihre Lebendigkeit kann dem Auge sogar schmeicheln. Anders sieht es für diejenigen aus, die eine präzise und naturgetreue Darstellung wünschen und zwangsläufig den Schritt der Kalibrierung gehen müssen.

Schließlich ist die RGB-Beleuchtung des Monitors für unseren Geschmack zu übertrieben, ganz zu schweigen von der Logo-Projektion, die so unnötig wie möglich ist. Nicht, dass wir etwas gegen eine stimmungsvolle Beleuchtung hätten, sondern nur, dass sie den ohnehin schon hohen Stromverbrauch dieses Monitors noch weiter in die Höhe treibt.